NZZ Stammhaus: Umbau 2008
Am 23. Oktober 2008 wurde der Umbau des Hauptsitzes der «Neuen Zürcher Zeitung» an der Falkenstrasse 11 beendet. Im Erdgeschoss eröffneten die Gastrobetriebe der Candrian Catering AG (Restaurant Schiller und Goethe Bar) sowie Navyboot, Chocolatier Vollenweider und Max Mara Weekend ihre Geschäfte.
Die NZZ selbst präsentiert sich mit einem erneuerten Eingangsbereich und einem NZZ-Shop – und ist mit Displays in den fremdvermieteten Läden weiterhin präsent, auf denen sowohl die aktuelle Printausgabe gezeigt wird wie auch Seite aus der NZZ online.
Die vier prägnanten Häuser, welche 1893 (Haus I: Ecke Theater-/Goethestrasse), 1900 (Haus II: Ecke Goethe-/Schillerstrasse), 1909 (Haus III: Ecke Schiller-/Falkenstrasse und 1947 (Haus IV: Ecke Falken-/Theaterstrasse) erbaut wurden, bilden einen städtebaulich wertvollen Block, weshalb dem Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Optimierung und denkmalpflegerischer Rücksicht besonders Rechnung zu tragen war.
Die architektonische Aufgabe und ihre Lösung sahen Stücheli Architekten wie folgt:
«Bisher bestand die Bauaufgabe darin, die Bedürfnisse des Unternehmens möglichst funktional umzusetzen. Mit dieser Philosophie gingen schleichend die ursprüngliche Gebäudestruktur und der Bezug zur Stadt verloren. So erachteten wir die Wiederherstellung der Verbindung zwischen Haus und Stadt als richtungsweisend für den Umbau von 2008.
Das Projekt sollte das Gebäude ins Stadtumfeld zurückbringen, den Ort mit attraktiven Nutzungen für den urbanen Flaneur besetzen; Läden direkt auf Strassenniveau, Restaurants, Empfang, Shop und Konferenzbereich im Hochparterre mit grossen Fenstern zur Stadt. So entstanden im Herzen Zürichs wieder Orte des Konsums, des Verweilens und der Kommunikation, aber auch Orte der Ruhe und der Wissensvermittlung.
Es galt Charakter, räumliche Klarheit und Grosszügigkeit wieder zu beleben. Wie eine weisse Schneelandschaft legt sich die neue Architektur über die vorhandene Struktur, homogenisiert, ohne Vorhandenes vollständig zu verwischen. Aufdecken, Darstellen, Erklären und Erinnern als Hauptaufgaben der Presse dienten dabei genauso als Idee der Gestaltung wie Papier als ikonografisch vertrauter Träger von Information mit seinen physischen Eigenschaften in gebogener, geschnittener, gefalteter und aufgeklappter Form.
Das Treppenhaus mit Jugendstilornamenten war dabei Ausgangspunkt für die Gestaltung des Bodens – veredelte Intarsien in einem gegossenen Belag, welcher die Stadt ins Haus führt – und ist heute ebenso Auftakt wie die geschwungene, raumdefinierende und raumverbindende Wand. Die Farbe Weiss als Reflektor von Licht ist metaphorisch als Fläche für neue publizistische Information zu verstehen.»
Quelle: NZZ-Gruppe: Geschäftsbericht 2008, S. 30-31.