Kampfansage an Digitale Aussenwerbung

Die «Interessengemeinschaft Plakat Raum Gesellschaft» (IG PRG) lanciert eine Petition

Die Stadt Zürich will ab 2016 in digitale Werbung im öffentlichen Raum investieren. Eine Interessengemeinschaft will das mit einer Petition verhindern.

Im März gab der Stadtrat bekannt, ab 2016 rund 1,15 Millionen Franken in zehn LCD-Werbedisplays und dreissig Plakatdrehsäulen zu investieren. Die Stadt will damit jährlich 1,5 Millionen Franken einnehmen. Wie 20 Minuten berichtet, stossen diese Pläne nicht überall auf Interesse. Die «Interessengemeinschaft Plakat Raum Gesellschaft», kurz «IG PRG», lancierte eine Petition, die das Vorhaben der Stadt verhindern soll.

Umfragen öffentlich zugänglich

Gegenüber 20 Minuten sagte Christian Hänggi, Präsident der IG, dass die Menschen in der Stadt genug hätten von Werbung. Die Stadt würde austauschbar, wenn überall Werbung hinge. Zürich solle aber einzigartig bleiben. Dafür kämpfen Hänggi und seine Mitstreiter. Der Entscheid des Stadtrats basiert unter anderem auf zwei Umfragen zur Akzeptanz von Werbung auf öffentlichem Grund. Die «IG PRG» kritisiert diese Umfragen. Laut 20 Minuten bezeichnet Hänggi sie als manipulativ. Sie würden klar auf eine positive Bewertung abzielen. Zudem seien die Ergebnisse nicht öffentlich zugänglich.

Das stimmt jedoch nicht. Beide Umfragen sowie umfangreiches Material zum Konzept für Aussenwerbung in der Stadt Zürich sind frei zugänglich. Das bestätigte gegenüber 20 Minuten auch der Sprecher der Hochbaudepartements Matthias Wyssmann. Die Umfrage sei nicht manipulativ angelegt gewesen. Entsprechend hätten die Teilnehmer Werbung auch kritisch bewertet.

Bewertung des Projekts nach einem Jahr

Werbung sei eine wichtige Einnahmequelle für Stadt, Handel und Gewerbe. Für Wyss ist Werbung ausserdem ein Kulturgut. Sie belebe die Stadt. Omnipräsent dürfe sie aber nicht sein.
Der Plan des Stadtrats sieht vor, ein Jahr nach Installation der Werbeanlagen eine Ökobilanz zu ziehen. Die Stadt will basierend auf der Bilanz entscheiden, ob in Zukunft weitere Anlagen gebaut werden können oder nicht. Diese Bilanz werde nach dem ersten Jahr auf jeden Fall offengelegt, sagte Wyssmann zu 20 Minuten.
Quelle: http://www.netzwoche.ch (26. Mai 2015)