Deutsche Telekom: Werberechtsvertrag mit der Stadt Bremen
Neue Stadtmöbel für Bremen
4.02.10
Bremen – Von Jörg Esser BREMEN · Die Stadt Bremen wird neu möbliert. Ab 2011 werden über 1 280 Werbeträger im öffentlichen Raum abgebaut und gut 1 100 neue aufgebaut. Es geht vor allem um Litfaßsäulen, Großflächen, Stadtinformationsanlagen und riesige „City-Light-Boards“ an den Ausfallstraßen. Hinter dem Umbauprojekt steckt die Neuvergabe der Werberechte. Um im Bild zu bleiben: Bremen wechselt das Möbelhaus.
Bislang bestückt die Ströer Deutsche Städte Medien (DSM) die öffentliche Werbeflächen in Bremen. Die Stadt kassiert dafür eine Million Euro pro Jahr. Der Vertrag läuft Ende dieses Jahres und der federführende Bausenator Reinhard Loske (Grüne) hat ihn fristgerecht gekündigt.
Das Paket ist EU-weit ausgeschrieben worden – fünf Bieter bewarben sich. Es gab laut Loske „vertiefte Gespräche“, aus denen die Deutsche Telekom „herausgemendelt“ wurde. Die zahlt der Hansestadt künftig 3,9 Millionen Euro pro Jahr. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren.
Der neue Partner habe eine „überzeugende Werbekonzeption“ vorgelegt, die auf einer „ästhetisch anspruchsvollen und identitätsstiftenden Designrichtlinie“ bei der Stadtmöblierung setze, so Loske. „Bremen kann von uns beste Qualität erwarten“, sagt Dr. Volker Nussbaumer, bei der Deutschen Telekom der Geschäftsführer des „Zentrums Mehrwertdienste“. Das wiederum hat vor rund drei Jahren die „Out-of-Home-Media“ als neues Geschäftsfeld entdeckt. Die Außenwerbung eben.
Bremen ist nach Arnsberg und Wolfsburg die dritte Stadt und zudem die bislang größte, die sich die Deutsche Telekom als Vertragspartner für „Papier und Kleister“ (so Nussbaumer), für klassische Außenwerbemedien geangelt hat. „Bremen ist für uns ein immens wichtiger Vertragspartner“, sagt Nussbaumer.
Die öffentlichen Möbelstücke erhalten die neue Designlinie „Lightframe“ – schlicht, schlank, viel Glas und Aluminium und LED-Leuchten. Ortseingangsstelen solle es geben, Stadtinformationsanlagen („City-Light- Poster“), aufgehübschte Litfaßsäulen, beleuchtete und unbeleuchtete Großflächen, drehbare „City-Light-Säulen“ sowie „City-Light-Boards“ mit einem „außermittig angebundenen Monofuß“. Soll heißen: Der Fuß steht eben nicht in der Mitte. „Das wirkt dynamischer“, sagt Stadtmöblierer Nussbaumer. 20 bis 30 Bushaltestellen, eben jene, die bis dato die DSM beklebt hat, werden ebenfalls umgerüstet.
Der Senator ist zufrieden: „Wir bekommen mehr Geld für bessere und für weniger Werbeflächen.“ Das Vergabeverfahren hat 530000 Euro gekostet. „Das amortisiert sich schnell“, sagt Loske.
Offen ist noch, ob die Firma Ströer DSM ein bestehendes Vorpachtrecht ausüben wird. Die Behörde ist der Auffassung, dass der Vertrag mit der Telekom rechtlich nicht angreifbar ist.
Via: http://www.kreiszeitung.de