Metro RFID-Initiative: Testbereich "Verbrauchermarkt"

RFID im Detailhandel

Das 2004 gegründete RFID Innovation Center der METRO Group bietet auf 2.000 Quadratmetern einen Testbereich und mehr als 40 Anlagen, die das Einsatzpotenzial von RFID in verschiedenen Anwendungen zeigen. Die Exponate sind fünf verschiedenen Bereichen zugeordnet: (1) RFID in der Kommissionierung, (2) RFID im Lagermanagement, (3) RFID im Warenhaus, (4) RFID im Verbrauchermarkt und (5) RFID im Haushalt.

Auszug aus der Broschüre zum Testbereich «Verbrauchermarkt»

Verärgerte Gesichter vor dem leeren Milchregal, lange Warteschlangen an der Kasse, verwirrte Kunden an der Waage in der Obst- und Gemüse-Abteilung – im Verbrauchermarkt der Zukunft gehören diese Szenarien der Vergangenheit an. Denn dort unterstützen Intelligente Regale das Personal dabei, den Überblick über die Bestände zu behalten. Bei Bedarf können die Mitarbeiter rechtzeitig Ware nachräumen. Innovative Kassensysteme beschleunigen das Bezahlen und Intelligente Waagen erkennen selbstständig, welche Produkte es auszuwiegen gilt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mithilfe moderner Technologie wie RFID den Kundenservice zu verbessern und zugleich für effizientere Abläufe zu sorgen.
(A) RFID im Verkaufsraum
Beauty-Terminal
Wellness, Schönheit und Körperpflege liegen nicht nur bei weiblichen Verbrauchern im Trend. Um den Wunsch der Kunden nach individuellen Hautpflegetipps zu erfüllen, gibt es das sogenannte Beauty-Terminal. Hier bekommen sie Produktvorschläge, die speziell auf ihren Hauttyp zugeschnitten sind. Darüber hinaus ist es möglich, allgemeine Informationen zum Thema Körperpflege oder zu einzelnen Produkten abzurufen. Partner: IBM, Henkel, Johnson & Johnson, L’Oréal, Procter & Gamble, Pironet
Elektronische Preisschilder 50+
Der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung wächst. Die Elektronischen Preisschilder 50+ kommen deshalb den besonderen Bedürfnissen von Senioren entgegen. Die extragroßen Displays zeigen Produktpreise oder aktuelle Sonderangebote in gut lesbarer Schrift an. Partner: Wincor Nixdorf
Intelligente Waage
Durch den Einsatz einer Kamera erkennt die Waage selbstständig das vom Kunden aufgelegte Produkt, zeigt es zur Bestätigung auf dem Bildschirm an und druckt das entsprechende mit einem Smart Chip oder Barcode ausgestattete Etikett aus. Partner: Mettler Toledo
RFID-Waage für Bedientheke
Mitarbeiter, die diese Waage bedienen, tragen ein RFID-Armband, das die Verkäufe jeweils dem richtigen Mitarbeiter zuordnet. Fehlbuchungen werden vermieden. Partner: Bizerba
Intelligenter Einkaufswagen
Der Intelligente Einkaufswagen erkennt seinen Inhalt automatisch und macht das Einkaufen bequemer. Er ist mit einem RFID-Lesegerät ausgestattet und kann auf diese Weise mit Smart Chips versehene Produkte identifizieren. Auf einem Display zeigt der Intelligente Einkaufswagen alle Produkte an, die der Kunde hineinlegt. So behält der Verbraucher stets den Überblick, welchen Gesamtwert die eingekaufte Ware hat. Beim Bezahlen muss der Kunde die einzelnen Artikel nicht mehr auf das Laufband legen. Partner: Wanzl
ePusher
Permanenter Überblick über die Regalbestände und eine optimale Präsentation der Waren: Der sogenannte ePusher ist ein elektronisches Warenvorschubsystem, das eine ständige Inventur durchführt.Wird ein Produkt aus dem Regal genommen, leitet der ePusher eine Nachricht an eine zentrale Datensammelstelle weiter. So kann im Markt rechtzeitig für Nachschub gesorgt werden, Out-of-Stock-Situationen bleiben aus. Auch für den Kunden bietet der ePusher einen echten Mehrwert: Er zeigt Preise und sonstige Produktinformationen an und schiebt die verbleibenden Produkte automatisch im Regal nach vorn. Partner: Checkpoint
Gondelkopf-Display
Elektronische Werbeanzeigen sind am Gondelkopf eines Regals befestigt. Sie informieren über Produkte und Sonderangebote, die jeweils in unmittelbarer Nähe des Standorts zu finden sind. Auf diese Weise müssen die Kunden nicht nach dem beworbenen Produkt suchen und sparen Zeit. Anders als herkömmliche Werbeplakate sind die elektronischen Werbeanzeigen innerhalb kürzester Zeit aktualisierbar. Partner: Wincor Nixdorf, Online Software
Info-Terminal
Das Bedürfnis nach umfassenden Produktinformationen wächst zunehmend. Um dem Wunsch der Verbraucher nachzukommen, gibt es Info-Terminals für unterschiedliche Warengruppen. Angaben zu Herkunft,Transportweg und Inhaltsstoffen von Lebensmitteln können hier abgerufen werden. Darüber hinaus bieten die Terminals Rezeptvorschläge und Videoclips für Hobbyköche. Auch Ernährungsinformationen für die spezifischen Bedürfnisse von Allergikern, Diabetikern oder Vegetariern sind an den Info-Terminals abrufbar – und können ausgedruckt werden. Partner: T-Systems, Wincor Nixdorf
Personal Shopping Assistant
Kleiner Computer, großer Service: Der Personal Shopping Assistant – kurz PSA – ist ein mobiler Kleincomputer, der am Griff des Einkaufswagens befestigt wird. Der Kunde kann mit dem PSA seinen Einkauf selbst scannen. So behält er den aktuellen Gesamtpreis im Blick und muss die Waren an der Kasse nicht mehr aufs Band legen. Es reicht, der Kassiererin den PSA zu übergeben. Sie kann dann sofort abrechnen. Darüber hinaus informiert der PSA via Display über aktuelle Sonderangebote und weist dem Kunden den Weg zum Standort von Produkten. Partner: Wincor Nixdorf
3-D-Display
Produktinformationen in dreidimensionaler Optik bieten die sogenannten 3-DDisplays. Die elektronischen Werbeanzeigen sind direkt an den Regalen in unmittelbarer Nähe der beworbenen Produkte angebracht. Die Kunden können darauf ohne spezielle Brille Filme in 3-D-Optik ansehen. Diese erhalten durch eine besondere Produktionstechnik einen räumlichen Effekt. Partner: Henkel, L’Oréal, Procter & Gamble, Checkpoint, Newsight
Wein-Terminal und Everywhere Display
Das Wein-Terminal in Kombination mit dem sogenannten Everywhere Display unterstützt Kunden bei der Weinauswahl und zeigt den Standort der Flasche im Regal an. Hat der Kunde sich für einenWein entschieden,weist ihm das Everywhere Display den Weg. Ein Beamer projiziert Name und Preis des Weins auf den Boden vor dem entsprechenden Regal. Darüber hinaus erhalten die Kunden am Terminal Hintergrundinformationen zu Rebsorten und Anbaugebieten. Außerdem können sie hier ganz gezielt erfragen,welcherWein zu welchen Gerichten am besten passt, oder Preise vergleichen. Partner: IBM, Pironet
(B) RFID an der Kasse
Kasse mit RFID-Lesegerät
Im Barcode-Scanner des Kassentisches ist sowohl ein RFID-Lesegerät als auch ein De-Activator für die Warensicherung integriert. Dieses liest den auf den Smart Chips der Produkte gespeicherten EPC. Artikel ohne Smart Chip werden mithilfe des Barcode-Scanners erfasst. Ist ein Produkt bezahlt, wird in einem Arbeitsgang auch gleichzeitig die Warensicherung deaktiviert. Partner: ADT
RFID-Selbstzahlerkasse
Der Kunde zieht die Produkte selbstständig über das Lesegerät, packt sie in eine Tüte und bezahlt anschließend bar oder mit Karte. Die Warensicherung auf dem Smart Chip wird während des Prozesses deaktiviert. Partner: Impinj
De-Activator
Mit dem De-Activator kann der Kunde die Smart Chips dauerhaft unbrauchbar machen. Der EPC auf dem RFID-Transponder ist nach der Deaktivierung nicht mehr lesbar. Partner: METRO Group
Automatisierte Rücknahme von Leergut
Am Rücknahme-Automaten kann der Kunde sein gesamtes Leergut schnell und unkompliziert abgeben. Eine Kamera erkennt, ob es sich um Getränkekästen, Pfanddosen, Einweg- oder Mehrwegflaschen handelt. RFID-Lesegeräte erfassen die mit Smart Chips versehenen Verpackungen. Partner: Tomra

Quelle: Metro Group RFID Innovation Center (2007): Innovations- und Entwicklungsplattform für die Zukunft des Handels. Düsseldorf: Metro AG.
Diese 40-seitige Broschüre stellt die Grundlagen der Radiofrequenz-Identifikation und deren Anwendungsgebiete vor. Interessierte Verbraucher finden darüber hinaus detaillierte Informationen, wie die METRO Group die Technologie zurzeit nutzt. Potenzielle Anwender erfahren, welche Unterstützung sie – etwa durch das METRO Group RFID Innovation Center in Neuss – erhalten können.
Download der Broschüre unter: http://www.future-store.org