Uniqa HQ, Wien

Nächtliche Lichtinstallation als Beitrag zum metropolitanen Leben

2004 eröffnete die Versicherungsgesellschaft Uniqa ihre neue Konzernzentrale in Wien’s 2-ten Distrikt. Der vom Architekten Hans Neumann konzipierte elipsenförmige, 22 Stockwerke hohe Uniqa Tower wurde als wesentlicher Beitrag zum Wiener Stadtbild mit dem «Bauhherrenpreis 2006» ausgezeichnet. Der Juryvorsitzender Hans Hollein würdigte das Bekenntnis von Uniqa zu einer zeitgenössischen Haltung gegenüber urbaner Architektur und wies dabei im Speziellen auch auf die nächtlichen Lichtinstallationen am Uniqa Tower hin, die er als wichtigen Beitrag zum «metropolitanen Leben» bezeichnete.
– Architects: Neumann + Partner
– Light designer: Licht Kunst
– Location: Vienna, Austria
– Context: Three sides of the site are next to the roads. The site is near by the bridge and next to river.
– Completion: 2006
– Media facade type: autoACTIVE (controlled), Type of Lighting: LED
Web pages:
– Licht Kunst: http://www.lichtkunstlicht.com/
– media architecture group – http://www.mediaarchitecture.org/uniqua-tower-media-facade/
– Core 77 – http://www.core77.com/blog/object_culture/endless_skin_uniqa_tower_in_vienna_4463.asp
– LEDs Magazine – http://www.ledsmagazine.com/news/3/5/17/1
– Uniqa Tower, Vienna – http://www.eckelt.at/en/referenzen/uniqatower.aspx
Eine Punktmatrix als LED-Raster im Fassadenzwischenraum mit einzeln ansteuerbaren Bildpunkten kann mit Sequenzen bespielt werden, welches die Gebäudeform in verschiedenen Richtungen, Skalierungen, Geschwindigkeiten, Konstellationen und Ausformungen interpretiert. Dadurch entsteht auf der mehr als 7000 Quadratmeter großen Fassadenfläche des Uniqa Tower eine dynamische Architektur – analog zum bestehenden Gebäude.
Das Gesamtkonzept des Projektes und die ersten Bespielungen stammen vom Lichtplanungsbüro Licht Kunst Licht (Bonn und Berlin) in Zusammenarbeit mit Holger Mader, Alexander Stublic und Heike Wiermann. Die technische Ausführung lag bei der Firma Barco (Belgien).
Nicht die Größe, sondern vor allem das Einbeziehen der gesamten Oberfläche des Uniqa Towers in die visuelle Gestaltung bildet die Besonderheit der Installation. Die Herausforderung bestand darin, das Gebäude in seiner gesamten Ausprägung zu thematisieren. Basierend auf der gebauten Wirklichkeit entstand eine dynamische Bilderwelt, eine Abfolge von Linien und geometrischen Rastern, die von der Struktur des Gebäudes inspiriert wurden, jedoch im Betrieb zu jedem Zeitpunkt eine eigene Interpretation des Raumes liefern.
An den Raum hohen Fensterfassadenprofilen der zweischalige Glasfassade des UNIQA Tower wurden 160.000 einzelne LEDs integriert. Das komplexe System arbeitet auf Videokomponentenbasis mit 25 Bildern pro Sekunde. Im Gegensatz zu klassischen Fassadenanstrahlungen, löst sich diese Installation von der Zweidimensionalität und bespielt das Gebäude rundum. Eine Installation, die aus sich selbst heraus leuchtet, die Architektur interpretiert, auflöst oder neu zusammensetzt.
Durch die Integration aller notwendigen technischen Komponenten in die Fassade wird die Installation im ausgeschalteten Zustand von außen nicht wahrgenommen und ist von Witterungseinflüssen geschützt. Die konzipierbaren Bilderwelten aus abstrakten und gegenständlichen Motiven verleihen der Aussenhaut des Uniqa Towers zusätzliches Leben und sind die konsequente Fortsetzung der Unternehmensphilosophie nach außen.
Quellen:
Projekt-Website, sowie LED Magazin
Videos der Fassadenbespielung unter:
www.webblick.de (Mader Stublic Wiermann) und http://www.lichtkunstlicht.de (Licht Kunst Licht)
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