PKZ Woman x Julian Opie: Erste Reaktionen

«E so chli like New York!»

Die 50 Quadratmeter grosse Videoinstallation des britischen Künstlers Julian Opie ziert die Fassade der neuen PKZ-Woman-Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse. Die Piktogramme flanierender Passanten erstrecken sich über zwei Etagen. Zugegeben – am heutigen, typisch Zürich-im-März-grauen Tag war das Licht der LEDs etwas gleissend. Mit etwas Experimentierfreude lässt sich das aber problemlos präzisieren, und, sofern Sensoren eingebaut sind, die das Umgebungslicht erfassen, sogar dynamisch anpassen. Zudem ist Leuchtdichte in der Baubewilligung geregelt.

Die ersten Reaktionen sind, wie zu erwarten, von den Passanten besser als von der Presse. Während der Tagesanzeiger von «Lichterflut, die alles überblendet» spricht und unter dem Titel «Masslosigkeit unter dem Deckmantel Kunst» den Präsident von Dark-Sky Switzerland zitiert, sind die Passanten im PKZ-Video zwar leicht aus dem Konzept gebracht, aber durchwegs begeistert: «E so chli like New York!»

Unter dem Titel «Kunst wirbt für Kleiderkauf» geht die NZZ geht der Frage nach den Rahmenbedingungen für die Bewilligung durch die zuständige Behöre nach – zur Recht, immerhin handelt es sich bei der medialen Installation um einen Primeur für die Stadt Zürich, die sonst eine sehr zurückhaltende Bewilligungspraxis übt.

[…] Offenbar kam Opies Exponat bei den Behörden gut an. Die Zusammenarbeit mit den Ämtern sei sehr unkompliziert verlaufen, erklärte Burger. «Ich war positiv überrascht.» Zwar musste der erste Plan, das Kunstwerk auf der gesamten ersten Etage zu installieren, verworfen werden. Für die Autofahrer, welche die Bahnhofstrasse kreuzen, hätte dies laut Burger eine zu grosse Ablenkung bedeutet. Deshalb wurde die grosse Projektionsfläche auf der rechten Seite des Geschäfts angebracht. In Betrieb ist sie von 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Für allfällige Kritiker, die das helle Licht stören könnte, äussert Opie ein gewisses Verständnis. Öffentliche Kunst habe stets auch einen heiklen Aspekt: «Steht ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, müssen alle hinsehen, ohne gefragt zu werden.» Deshalb steht im Beschluss der Baubewilligung für Opies Arbeit die Empfehlung, dass deren Lichtemission in der Nacht diejenige von Leuchtplakaten nicht übertreffen soll. Bei wiederkehrenden Beschwerden würde die sogenannte Leuchtdichte allenfalls angepasst, sagt auf Anfrage Urs Spinner, Mediensprecher des städtischen Hochbaudepartements. […]
Quelle: http://www.nzz.ch/ (6. März 2014, Florian Schoop)

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